Steckbrief
Name: | Weißes Waldvögelein |
Latein. Name: | Cephalanthera damasonium |
Familie: | Orchideen |
Blütezeit: | Bis 60 cm |
Blütenfarbe: | Weiß bis elfenbeinfarben |
Blütenform: | Zygomorph (1 Symetrieebene), Lippenblüte mit Sporn, Lippe innen rötlich-gelb |
Blütenstand: | Traube lockerblütig bis zu 20 cm lang, 2 bis 20 Blüten |
Bestäubung: | Selbstbestäubung |
Samen: | Fruchtreife der Kapselfrüchte oft erst im Oktober, Windverbreitung, Selbstverbreitung |
Blätter: | Eiförmige bis lanzettliche Laubblätter am Stängel, zweizeilig |
Stängel: | Grün |
Wuchshöhe: | Bis 60 cm |
Lebensdauer: | Ausdauerndes Kraut |
Lebensform: | Waagrecht kriechende verzweigte Wurzel als Überwinterungsorgan (Rhizomgeophyt), Wurzelsprosse |
Eigenschaften: | Ernährung grüner erwachsener Pflanzen auch durch Pilzsymbionten |
Besonderheiten: | Lebensgemeinschaft (Symbiose) mit Pilzen zur Keimung (Mykorrhiza), Pflanzen gelegentlich ohne Chlorophyll |
Standort: | Kalkhaltige, basenreiche Böden mit Mullauflage in mildem Klima |
Vorkommen: | Lichte Buchen – und Buchen – Tannenwälder, Gebüsche trockenwarmer Standorte, Fichtenwälder |
Häufigkeit: | In einigen Gebieten häufig, im Norden selten |
Gefährdung: | ungefährdet |
Das weiße Waldvöglein deckt häufig auch als ausgewachsene grüne Pflanze fast die Hälfte seines Kohlenstoffbedarfs durch seine Wurzelpilze. Diese Form der Mischernährung bezeichnet man als Mixotrophie oder Mykoheterotrophie. Obwohl die Pflanze zur Photosynthese fähig ist, parasitiert sie bei den Pilzen. Bei den Wurzelpilzen des weißen Waldvögeleins fanden sich auch Arten, die Symbiosepartner von Bäumen sind. In diesem Fall stammt der von der Orchidee über die Pilze aufgenommene Kohlenstoff von den Bäumen. Dies bezeichnet man als Epiparasitismus.
Das weiße Waldvögelein steht mit seiner Mischernährung zwischen sich selbstständig ernährenden (autotrophen) grünen Orchideen und sich nur durch Pilze ernährenden (mykoheterotrophen) bleichen Orchideen.
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Literaturverzeichnis:
Weißes Waldvöglein. 24.03.2020. in Wikipedia. https://de.wikipedia.org/wiki/Weißes_Waldvöglein
Haas, Manfred 2010. Die Orchideen im Meerbachtal. Artikel aus: NABU Meerbachtal 25 Jahre Naturschutz in unserem Tal. 1. Auflage. NABU Meerbachtal
Rothmaler, Werner. Exkursionsflora. 12. Auflage. Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin. 1984
Autor: Ruth, NABU Meerbachtal, 04/2022